Der Alte Südliche Friedhof war 1563 als Pestfriedhof vor dem Sendlinger Tor angelegt worden. Innerhalb der Stadtmauern wurden nach 1789 keine Begräbnisse rund um die Kirchen mehr erlaubt, auch traditionelle Familiengrüfte in den Kirchen aufgelassen. Der Pestfriedhof wurde um 1820 als „Zentralfriedhof“ von Gustav Vorherr und Friedrich Ludwig Sckell neu gestaltet und mit Reihengräbern, ohne Rücksicht auf Konfessionen oder gesellschaftliche Standesunterschiede angelegt. Der hier begrabenen Opfer der „Sendlinger Mordweihnacht“ von 1705 wurden unter einem durch Friedrich von Gärtner 1831 geschaffenen Brunnendenkmal würdig gedacht. Gärtner schuf ab 1840 im Auftrag König Ludwig I. die quadratische Erweiterung nach italienischen Vorbildern mit 175 Rundbogenarkaden, die im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört worden sind. Architekten wie Gabriel von Seidl, Friedrich Bürklein, Friedrich von Gärtner, Leo von Klenze, Maler wie Carl Spitzweg, Wilhelm von Kaulbach, der Bierbrauer Georg Pschorr oder die Hochstaplerin Adele Spitzeder sind hier begraben.
Freitag, 08.09.2023, von 15:00 bis 17:00 Uhr
Treffpunkt: Stephansplatz, am Friedhofseingang
Kurs-Nr.: A046-23/2