Bis 1705 war Sendling ein Bauerndorf, das nur durch die Ereignisse der „Sendlinger Mordweihnacht“ von 1705 im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges überregional bekannt geworden ist. Nach der Eingemeindung erlebte Sendling einen unglaublichen Wachstumsschub. Entlang der Lindwurm-, der Daiser- und der Kidlerstraße entstanden prachtvolle Mietshäuser, mit aufwändig gestalteten Foyers, deren Dekor aber leider sehr oft unbedachten Modernisierungenzum Opfer gefallen ist. Einige der schönsten Häuser im Viertel wurden vom Baubüro Rosa Barbist (interesssant: ein Frauenname in der Baubranche zur damaligen Zeit!) gestaltet, so das ehemalige Kaufhaus Gutmann in der Lindwurmstraße 205, dessen Besitzer 1942 im KZ ermordet wurden. An sie erinnert ein „Stolperstein“. Es gibt viel zu entdecken: Entlang der alten Isarhangkante war ein neues Villenviertel geplant, das aber wegen der Umweltverschmutzung durch eine damals dort angesiedelte Eisengießerei nicht erfolgreich sein konnte. Hinter der alten Sendlinger Kirche war eine spanische Treppe“ geplant, ein großer Bierpalast wurde zu einer Kirche umgebaut…. einige Biergärten tragen aber noch heute zur Lebensqualität des Viertels bei.
Samstag, 11.11.2023, 10:00 bis 12:00 Uhr
Treffpunkt: U-Bahn Harras, vor dem Postamt
Kurs-Nr.: A053-23/2